Kryptowährungen bieten gegenüber klassischen Fiatwährungen wie dem Euro oder dem US-Dollar einige Vorteile und werden auch als alternative Geldanlage immer beliebter. Gleichzeitig gelten viele der bisherigen Coins aber als besonders volatil und unberechenbar. Sogenannte Stable Coins schicken sich nun dazu an, die bisherigen Besonderheiten der klassischen Kryptowährungen zu eliminieren und somit dem Wunsch nach einer erhöhten Preisstabilität zu entsprechen.

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Was sind Stable Coins?
Bei der dank dem Bitcoin erstmals 2008 einer größeren Öffentlichkeit bekannt gewordenen Blockchain handelt es sich um eine bahnbrechende Technologie, die mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten einhergeht. Insbesondere beliebte Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC), Bitcoin Cash (BHC) und Ethereum (ETH) verdeutlichen das Potenzial der Technologie, doch die hohe Volatilität gilt bei diesen alternativen Digitalwährungen als großer Nachteil. Vor allem dieser Umstand trägt dazu bei, dass der Einsatz einer Kryptowährung als Ersatz einer Fiatwährung derzeit kaum möglich ist. Während risikofreudigere Trader auf diese Volatilität setzen, um Kursgewinne zu realisieren, sind diese Währungen für klassische Investoren bisher weniger nutzbar. Die hohe Volatilität hält auch große Konzerne von der Akzeptanz von Kryptowährungen ab, da die starken Schwankungen ein entsprechendes Risiko bedeuten.
Stable Coins platzieren sich als Lösung dieses grundliegenden Problems. Bereits im Jahr 2014 fand eine Diskussion über den Sinn und Zweck einer solchen Währung statt. Allerdings tauchten erst mit Carbon, MakerDAO und Basecoin die ersten Stablecoins am Markt auf.
Wie funktionieren Stablecoins?
Grundsätzlich gibt es bei der Funktionsweise der Stablecoins keine allgemeingültige Erklärung. In der Praxis haben sich jedoch drei Modelle etabliert, welche im Nachfolgenden vorgestellt werden.
Einbringung von Sicherheiten zum Schutz digitaler Assets
Zum Schutz des Wertes einer Stable Coin Währung kann eine vertrauenswürdige Sicherheit hinterlegt werden. Die grundlegende Entwicklung dieses Ansatzes stammt von BitShares. Mittlerweile greifen auch immer mehr Stablecoins auf diesen Ansatz zurück. Im Grunde schützt eine andere dezentrale Währung den Wert der eigentlichen Kryptowährung. Hierbei handelt es sich um einen dezentralen Ansatz, sodass kein Intermediär zu Verwaltung des Gegenstands benötigt wird. Sämtliche Sicherheiten werden in einem Smart Contract abgelegt, sodass eine schnelle und einfache Verarbeitung der Daten erfolgen kann.
Als klarer Nachteil dieses Ansatzes muss die Rolle der absichernden Kryptowährung angeführt werden, denn auch diese unterliegen den Schwankungen des Marktes. Ein schnelles Sinken des Werts der absichernden Kryptowährung würde dazu führen, dass die Stable Coin Währung nicht mehr in ausreichender Menge abgesichert ist. Als Lösung bietet sich eine Übersicherung an. Hierbei wird das Kapital allerdings ineffizient genutzt, sodass dies im Regelfall in der Praxis nicht anzutreffen ist.
Absicherung mithilfe von Fiatwährungen
Bei diesem Modell hält ein zentralisiertes Unternehmen die Vermögenswerte und gibt die entsprechenden Token aus – ein bekannter Vertreter ist Tether. Bei den ausgegebenen Token handelt es sich eine Art Schuldschein, der als IOU bezeichnet wird. Als Sicherheit lagert das Unternehmen Bargeld im passenden Gegenwert zur Kryptowährung ein. Durch diesen Ansatz wird sichergestellt, dass das ausgegebene Asset einen bestimmten Wert besitzt.
Zu kritisieren bei diesem Ansatz ist die Zentralisierung. So muss bei diesem Modell ein Grundvertrauen gegenüber dem zentralisierten Unternehmen vorliegen, denn eine kontinuierliche Prüfung der Sicherheit findet nicht statt. Insbesondere das Beispiel Tether verdeutlicht, dass es ein Kontrahentenrisiko gibt. So wurde die grundlegende Zahlungsmoral und -fähigkeit in der Vergangenheit bereits mehrfach angezweifelt.
Einsatz on Seigniorage Shares
Schlussendlich gibt es auch Stablecoins, die nicht mit einer Sicherheit hinterlegt sind. Hierbei kommt ein Algorithmus oder ein bestimmtes System zum Einsatz. Basierend auf dem aktuellen Preis der Coins erfolgt eine Emission weiterer Coins oder ein Rückkauf der bestehenden Coins. Durch diese aktive Regulierung sorgen die Betreiber für einen vergleichsweise stabilen Kursverlauf. Durch diesen Ansatz vollzieht die Stable Coin Währung einen unabhängigen Weg. Ein radikaler Preissturz bei einer führenden Kryptowährung hat demzufolge kaum Auswirkungen auf den Kurs eines Stablecoin.
Des Weiteren handelt es sich hierbei um ein dezentrales System, welches nicht der Kontrolle einer einzelnen Partei unterliegt. Stattdessen kontrolliert der Algorithmus das gesamte Verhalten der Währung und sorgt somit für gleichbleibende Handlungen. Neben diesen Vorteilen müssen jedoch auch die Nachteile des Seigniorage-Shares-Modells hervorgehoben werden. So basiert dieser Ansatz auf einem kontinuierlichen Wachstum – ist dieses nicht gegeben, so ist die Stabilität des Systems nicht mehr gewährleistet. Auch Prognosen zu den Systemgrenzen sind schwer – es besteht keine Möglichkeit, um die Wertgrenze bis zum Systemzusammenbruch zu ermitteln. Insbesondere die fehlende Sicherheit stellt für Investoren ein deutliches Risiko dar, denn bei einem Systemabsturz existiert keinerlei Gegenwert für die fallende Stablecoin Digitalwährung.
Fazit zur aktuellen Situation
Stablecoins sind ein notwendiger und wichtiger für die Adaption von Kryptowährungen. Sie bieten die Dezentralität einer klassischen Kryptowährung und können zudem mit einer gewissen Preisstabilität überzeugen. Insgesamt eignen sich die Coins als Wertspeicher. Allerdings müssen im gleichen Zuge die Nachteile der drei Ansätze berücksichtigt werden.
Gesamtheitlich betrachtet bietet das Seigniorage-Shares-Modell das größte Potenzial, vorausgesetzt das bestehende Sicherheitsrisiko wird gelöst. Durch die ausbleibende Sicherheit vermeiden Investoren Eingriffe durch Dritte und erhalten somit eine dezentrale Währung.