Ripple wird auch oft als das “Bitcoin der Banken” bezeichnet. Das gleichnamige Unternehmen hinter der Kryptowährung hat es sich zum Ziel gesetzt, den internationalen Zahlungsverkehr zu verbessern. Banken, Finanzinstitute und Zahlungsdienstleister können den XRP, so das Kürzel von Ripple, als eine Art Schuldschein verwenden. XRP lassen sich gegen andere Fiatwährungen eintauschen. Damit ist Liquidität garantiert und die Transaktionen gehen mittels der Blockchain-Technologie schneller vonstatten. Besonders bei Transaktionen über Länder- und Währungsgrenzen hinweg soll dieses System helfen. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen auch an einer Infrastruktur zur Verbesserung des internationalen Zahlungsverkehrs, die auch ohne den Einsatz von Kryptowährungen Zahlungen effizienter, schneller und günstiger machen soll.
Ripple als Zahlungsmittel und Investition
Die Kryptowährung dient nicht wirklich als Zahlungsmittel für normale Menschen und alltägliche Geschäfte. Stattdessen soll der XRP Token als Schuldschein von Zahlungsdienstleistern und Banken verwendet werden. Das Unternehmen geht in erster Linie Partnerschaften mit anderen Unternehmen und Finanzinstituten ein, um ihnen den Zugriff auf das Zahlungsnetzwerk zu ermöglichen.
Dennoch können Sie Ripple kaufen und aufbewahren wie andere Kryptowährungen auch. Der Kauf des Tokens ist mit der Investition in ein Unternehmen zu vergleichen. Außerdem ist die Anzahl des Tokens begrenzt, Zahlungsdienstleister und Banken, welche ihn nutzen müssen, müssen ihn also aufkaufen. Was die Marktkapitalisierung anbelangt, befindet sich der XRP Token seit Jahren auf dem 3. Platz, gleich hinter Ethereum. Für eine gewisse Zeit konnte Ethereum sogar überholt werden.
Da es sich um eine der beliebtesten Kryptowährungen handelt, ist Ripple kaufen auf vielen Plattformen möglich. Dazu gehören die Exchanges Bitpanda, AnyCoin Direct, Bitstamp, Kraken, LiteBit.eu, Binance und viele mehr. Auf mehreren dieser Plattformen ist es möglich, mit Euro oder anderen Fiatwährungen zu bezahlen.
Der Ripple Kursverlauf
Lange Zeit bewegte sich der Ripple Kurs in einem vernachlässigbaren niedrigen Bereich von unter 1 Cent. Erst 2017 tat sich wirklich etwas beim Kurs. Im April 2017 stieg der Preis auf 5 Cent an und am Ende des Monats war ein bisheriger Höchstwert von 32 Cent erreicht. In den darauffolgenden Sommermonaten sank der Kurs wieder, doch nicht auf das Niveau der vorangegangenen Jahre. Vom August bis zum November bewegte sich der Preis zwischen 15 und 20 Cent. Im Dezember 2017 setzte dann die große Rallye auf dem Krypto-Markt ein. In den ersten zwei Dezemberwochen schaffte es der Ripple Kurs auf 73 Cent, nach Weihnachten auf über 1 Euro. Das bisherige Allzeithoch von 2,82 Euro wurde am 7. Januar 2018 erreicht.
Dann setzte die Katerstimmung ein. Ende Februar sank der Ripple Kurs zunächst auf unter 1 Euro und auf 40 Cent am 6. April. Im Mai 2018 konnte sich der Kurs auf 75 Cent erholen, dann ging es sukzessive bergab. Im September erreichte der Preis den niedrigsten Wert seit langem: 24 Cent. Im Oktober konnte er sich mit 44 Cent etwas erholen, danach hielt sich der Kurs zumeist um die 30 Cent herum.
Chancen und Risiken
Ripple polarisiert in der Krypto-Szene. Häufig steht die fehlende Dezentralität in der Kritik. Einerseits wird das Netzwerk von dem Unternehmen verwaltet, andererseits sind noch viele der XRP Tokens in der Hand des Unternehmens. Dagegen argumentiert das Unternehmen, dass eine gewisse Kontrolle nötig sei, um das Zahlungsnetzwerk ausbauen zu können. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen, das Netzwerk mit der Zeit zu dezentralisieren.
Wer kein Krypto-Purist ist, den sollten diese Kritikpunkte nicht abschrecken. Die Zielsetzung von Ripple ist einzigartig und auch eine seiner Stärken. Das Unternehmen konnte in den vergangenen Jahren viele Kooperationen mit Banken und Finanzdienstleistern eingehen. Die spanische Großbank Santander zum Beispiel gab im Januar 2018 bekannt, XRP für den internationalen Zahlungsverkehr nutzen zu wollen. Das Netzwerk umfasst mittlerweile mehr als 200 Finanzdienstleister auf der gesamten Welt. Neben Santander gehören dazu American Express, Mitsubishi UFJ Financial Group, die Royal Bank of Canada und Western Union. Jedoch ist oft noch nicht geklärt, wie und welche Technologien die Finanzdienstleister nutzen werden. Und ob auch XRP dazugehört. In den meisten Fällen werden die Technologien erst noch erprobt. Jedoch haben Tests bereits gezeigt, dass länderübergreifende Transaktionen in wenigen Minuten durchgeführt werden können und sich mit dem Netzwerk enorme Kosten einsparen lassen. Das Potenzial für eine weitreichende Nutzung ist also gegeben.