Cardano (ADA) ähnelt in vielerlei Hinsicht Ethereum. Bei beiden handelt es sich um Blockchain-basierte Smart Contract Plattformen. Cardano unterscheidet sich jedoch von anderen Kryptowährungen und Blockchain-Projekten dahingehend, dass die Entwickler ihre Arbeit auf wissenschaftlicher Basis durchführen. Sie wollen mithilfe systematischer Verfahren die sicherste, skalierbarste und kompletteste Plattform schaffen und damit die Probleme anderer Kryptowährungen lösen. Hinter der Entwicklung von Cardano stehen: IOHK (Input Output Hong Kong), Charles Hotkinson, ein ehemaliger Entwickler bei Ethereum, die schweizerische Cardano Foundation und das japanische Unternehmen Emurgo.
Funktionsweise und Besonderheiten
ADA nennt sich die interne Kryptowährung von Cardano, die für interne Zahlungen auf der Plattform genutzt wird. Cardano baut auf dem Proof-of-Stake-Algorithmus auf. Viele andere Kryptowährungen, wie etwa Bitcoin, verwenden den Proof-of-Work-Algorithmus, um Transaktionen zu verifizieren und neue Blöcke zu schaffen. Der “Arbeitsnachweis” wird durch das Mining erbracht. Das setzt teure Hardware und viel Strom voraus. Beim Proof-of-Stake reicht es, einen “Stake” zu halten, eine Menge an ADA. Um am Staking teilzunehmen, müssen die Teilnehmer einen Knoten (Node) im Netzwerk unterhalten und auf diesem Knoten die ADA staken. Je höher der Stake, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Node den nächsten Block der Blockchain schaffen darf. Dafür wird der Node-Betreiber mit ADA belohnt. Cardano verwendet einen verfeinerten Proof-of-Stake, genannt Ouroboros. Bei Ouroboros zählt nicht nur der Stake allein, sondern die Zahl der gehaltenen ADA in Relation zur Gesamtmenge an ADA im Netzwerk. Dadurch wird sichergestellt, dass einzelne Teilnehmer nicht zu viel Macht im System an sich reißen können.
Cardano ist eine Plattform für Smart Contracts und dezentrale Applikationen (dApps). Mit diesen sollen Programmierer und Unternehmen ihre eigenen Anwendungen auf der Basis der Blockchain entwickeln können. Cardano richtet sich dabei an Einzelpersonen bis hin zu großen Unternehmen und Regierungen. Die Entwicklung wird von Peergroups aus Krypto-Experten überwacht und baut auf wissenschaftlichen Methoden auf. Im Endstadion soll Cardano skalierbarer und effizienter sein als andere Blockchains. Außerdem soll Cardano in Zukunft Quantum-Resistent sein. Bis dahin es aber eine Weile dauern. Das nächste große Update, genannt Shelley, folgt im Jahre 2020.
Cardano als Zahlungsmittel und Investition
Die Kryptowährung ADA ist nicht wirklich als Zahlungsmittel außerhalb der Plattform gedacht. Im Moment lohnt es sich nur, ADA als Investition in die Blockchain zu kaufen. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich Cardano auf Platz 10 der Kryptowährungen, was die Marktkapitalisierung anbelangt. Und dass, obwohl das Projekt noch lange nicht abgeschlossen ist. Cardano zählt schon lange zu den vielversprechendsten Smart Contract-Plattformen und gilt als ein ernstzunehmender Ethereum-Konkurrent. Als Investition hat sich Cardano bisher sehr gut entwickelt. Wenn die Entwicklung abgeschlossen ist und die Plattform in vollem Umfang genutzt wird, könnte der Kurs noch höher steigen und vielleicht sogar Ethereum vom Platz verdrängen.
Die Kursentwicklung von Cardano
Im Oktober 2017 startete der Cardano Kurs bei 0,022 Euro. Cardano stieg direkt ein, als gerade die große Krypto-Rallye von 2017 begann. In der ersten Dezemberwoche notierte die Kryptowährung bei 0,10 Euro, am 19. Dezember bei 0,46 Euro. Dann stieg der Kurs unaufhörlich für die nächsten Tage und erreichte am 4. Januar 2018 das Allzeithoch bei 0,97 Euro. Danach setzte Ernüchterung auf den Märkten ein, der Kurs fiel in den nächsten Wochen kontinuierlich. Anfang Februar notierte ADA bei 0,30 Euro und im März sank der Kurs auf 0,15 Euro. Im April 2018 konnte er sich einmal erholen und auf knapp 0,30 Euro steigen, jedoch fiel der Kurs im Laufe des Mais und Junis weiterhin bis 0,10 Euro. In den folgenden Monaten sank der Kurs immer weiter, im Dezember 2018 notierte er bei 0,03 Euro. Im März und April 2019 setzte jedoch wieder ein positiver Trend ein und der Kurs konnte auf 0,08 Euro steigen.
Chancen und Risiken von Cardano
Mit seinen hohen Ansprüchen und der langen Entwicklungszeit, in welcher die Entwickler das System von Cardano verfeinern, hat diese Plattform das Potenzial, der größte und effizienteste Anbieter für Smart Contracts und dApps zu werden. Damit würde dann vielleicht auch Ethereum vom zweiten Platz der größten Kryptowährungen verdrängt (Platz 1 gebührt noch immer Bitcoin).
Allerdings ist die Konkurrenz groß. Nicht nur hat Ethereum einen ordentlichen Vorsprung, es gibt auch andere Smart Contract-Plattformen. EOS und NEO zum Beispiel sind ebenfalls vielversprechende Blockchain-Projekte mit ähnlichen Zielen wie Cardano. Es besteht auch die Möglichkeit, dass diese Plattformen nebeneinander koexistieren können.